Ruhiges Jahresauftaktquartal von 9. EU-Sanktionspaket gegen Russland geprägt
Von dem inzwischen neunten EU-Sanktionspaket gegen Russland ist nun mehr als ein Jahr nach dem Ausbruch des Russland/Ukrainekrieges auch die letzte im Konzernwertpapierportfolio der RCM Beteiligungs AG noch bilanzierte Position eines in Russland ansässigen und dort geschäftlich tätigen Emittenten betroffen worden. Die neu erlassenen Sanktionen haben die RCM Beteiligungs AG dazu veranlasst, nun auf eine in keiner Weise leistungsgestörte Anleihe einer in Russland geschäftlich erfolgreichen Bank eine Risikovorsorge in Höhe von 0,7 Mio. zu bilden. Die betroffene Anleihe bleibt im Gegensatz z.B. zu russischen Staatsanleihen an den hiesigen Börsenplätzen handelbar. Da die von dem Emittenten fristgerecht und im vollen Umfang geleisteten Zinszahlungen nun jedoch nicht mehr an deren in der EU oder in der USA ansässigen Eigentümer weitergeleitet werden dürfen, erfolgt die Börsenkursfeststellung in Deutschland derzeit nur mit hohen Abschlägen, sodass die RCM Beteiligungs AG vorsorglich eine Wertberichtigung in der genannten Höhe gebildet hat. Weitere Wertpapiere russischer Emittenten werden im Konzernwertpapierportfolio nicht mehr bilanziert.
Da die RCM Beteiligungs AG in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres auch in einem aktuell schwierigen Umfeld im Immobilienmarkt mit – 0,1 Mio. Euro ein konzernweit annähernd ausgeglichenes operatives Betriebsergebnis erzielt hat, wird das Konzernergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (HGB, nicht testiert) für das erste Quartal des Geschäftsjahres nun mit – 0,7 Mio. Euro, Vorjahresperiode +0,2 Mio. Euro) ausgewiesen. Dieser Betrag entspricht der im ersten Quartal gebildeten Risikovorsorge. Da im Konzern im laufenden Geschäftsjahr Immobilienprojekte oder Beteiligungen bisher nicht veräußert wurden, wurden dementsprechend bislang keine Beteiligungserträge gehoben bzw. keine vorhandenen stillen Reserven realisiert.
Die Konzernumsatzerlöse stellen sich nach drei Monaten auf 0,5 Mio. Euro (Vorjahresperiode 7,4 Mio. Euro). In den Vergleichszahlen des Vorjahres waren Umsatzerlöse aus Immobilientransaktionen im Volumen von 6,7 Mio. Euro enthalten. In den Umsatzerlösen werden Mieterträge aus der Vermietung eigener Bestände in Höhe von 0,3 Mio. Euro (Vorjahresperiode 0,4 Mio. Euro) ausgewiesen.
Alle wesentlichen Positionen im Bereich der sonstigen betrieblichen Aufwendungen (ohne Finanzgeschäft) sowie die Personalkosten haben sich konzernweit nahezu auf dem Niveau der Vorjahresperiode und damit wie geplant entwickelt. Auch nach den in den vergangenen Monaten eingetretenen erheblichen Zinssteigerungen weist die RCM mit + 0,1 Mio. Euro einen weiter erhöhten positiven Konzernzinssaldo aus. Diese erfreuliche Entwicklung basiert u.a. auf einer unverändert überdurchschnittlich hohen Konzerneigenkapitalausstattung. So wird die Eigenkapitalquote an der Konzernbilanz zum 31.03.2023 mit weiterhin im Branchenvergleich überdurchschnittlich hohen 53,0 % (31.12.2022: 54,2 %) ausgewiesen.
Die Einzelgesellschaft, in der die eingangs beschriebene Risikovorsorge gebildet wurde, weist ihr Periodenergebnis nach drei Monaten mit – 0,5 Mio. Euro (Vorjahresperiode – 1,1 Mio. Euro) aus. Dabei konnte die Einzelgesellschaft ihr operatives Betriebsergebnis in dem von Zinserhöhungen und zahlreichen Immobilienprojektabsagen geprägten schwierigem Umfeld des Immobilienmarktes erfreulicherweise sogar auf + 0,1 Mio. Euro verbessern. In der Vorjahresperiode hatte die RCM Beteiligungs AG mit ihrer Einzelgesellschaft auf der Ebene des operative Betriebsergebnisses noch einen geringen Verlust ausgewiesen.
Die RCM Beteiligungs AG sieht sich mit ihrer traditionell konservativen Bilanzpolitik, die konzernweit eine nach den strengen Rechnungslegungsvorschriften des HGB angewendete Bilanzierung vorsieht und die Bewertungsänderungen ihres zu Einstandspreisen bilanzierten Immobilienportfolios in dem derzeitigen von Zinssteigerungen und Immobilienpreisreduzierungen geprägten Marktumfeldes nicht notwendig macht, vollauf bestätigt.
Für den Jahresverlauf erwartet die RCM ein weiterhin schwieriges Marktumfeld, dieses bietet aus Sicht der Gesellschaft jedoch interessante neue Investitionschancen. Mit ihrer umfangreichen Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung sieht sich die RCM Beteiligungs AG daher auch in dem aktuellen Marktumfeld aussichtsreich positioniert. Die Entwicklung des Gesamtjahresergebnisses wird dabei vor allem in Abhängigkeit davon stehen, inwieweit die RCM mit ihrem Konzern stille Reserven im Rahmen von Projekt- und/oder Beteiligungsverkäufen heben wird.